Leiteraufzug
<-Technik->
Baujahr: | 2005 & 2007 | |
Leistung: | 1kW Drehstrom = 100kg Transportlast | |
Vmax: | 10 Sek. / 4m | |
Status: | Einsatzbereit |
Da ich im laufe der Jahre bei einigen Umzügen
der mitgeholfen habe kenne ich das lästige Karton schleppen nur zu gut!
(Wer kennt das nicht?)
Oft sind es viele Kartons und auch viele Stufen...
Da sich ja die Profi-Umzugs Firmen auch eines Liftes bedienen habe ich mir gedacht: "Das baust du dir mit einfachen Mitteln selber".
Denn der nächste Umzug kommt garantiert, das ist nur eine Frage der Zeit. Um jetzt nicht einen fetten sperrigen Aufzug in der Zeit zwischen den Umzügen irgendwo ungenutzt lagern zu müssen kam mir die Idee!
Als tragende Schiene auf die ein Schlitten fährt habe ich eine vorhandene 5 Meter Alu-Leiter benutzt. Die hang ja sowieso schon in der Garage an der Wand und erfüllte nun einen doppelten Zweck. In den meisten Fällen reicht ja das 1.Obergeschoss.
An der Leiter selbst sind keine Veränderungen vorgenommen worden und sämtlichen Bauteile des Systems sind nur geklemmt, bzw. eingehakt und gegeneinander verschraubt.
Einen kleinen Drehstrommotor mit Bremse der genau in die Leiter passte hatte ich zufällig noch. Ein altes recyceltes Verteilergehäuse beherbergt eine Wendeschützsteuerung, einen Motorschutzschalter und ein Drehfeldüberwachungsrelais. Als Seiltrommel passte eine Felge der Räder vom demontierten RC_Rasenmäher.
Der Schlitten läuft auf 8 alten SkateBoard Rollen, die ich in der Drehbank so bearbeitet habe, dass sie wie die Räder einer Eisenbahn einen Kragen haben und so auch die seitliche Führung übernehmen. Unter dem Schlitten ist eine Schlaltfahne angebracht die die beiden Endschalter betätigt und so den Verfahrweg begrenzt. Dieser Schlitten wird einfach von unten auf die Leiter aufgeschoben und am Drahtseil per Schäkel verbunden.
Die Antriebseinheit wird unten in die ersten beiden Sprossen eingehängt und von hinten mit zwei Winkeleisen verschraubt. An Ihr ist auch der Schaltkasten befestigt. Damit kein lästiges Anschlusskabel stört ist auf dem Schaltkasten direkt ein Aufschraubstecker montiert. Das Drahtseil führt von der Trommel über die Umlenkrolle in der obersten Sprosse wieder runter zum Schlitten. Mit einem kleinen Schaltpult das am Schaltkasten eingesteckt wird kann man den Lift steuern. Der Schlitten braucht ca. 10 Sekunden für den Verfahrweg.
Im Jahr 2007 war bei der Kern-Renovierung eines Altbaus wieder viel handwerkliches Geschick gefragt.
Für die Abriss- und Renovierungsarbeiten und den folgenden Um-/ Einzug hatte ich gedanklich meinen Unzugslift schon fest eingeplant. Aber die Leistungsdaten schienen für das raue Baustellenleben nicht ausreichend.
Der kleine Motor mit 0,18KW war einfach zu schlapp. Bei ca. 25Kg Zuladung war sprichwörtlich "Hängen im Schacht". Also musste die Antriebseinheit überarbeitet werden.
An der 5 Meter-Leiter ist festgehalten worden. Der Grundschlitten ist auch unverändert. Die Plattform am Schlitten ist neu angefertigt worden und der ganze Antrieb ist neu.
Für den nun 1Kw starken Drehstrom-Getriebebremsmotor vom Schrottplatz ist wieder eine Konsole geschweisst worden die von vorne in die Leiter in die untersten Sprossen eingehängt wird. Der Gegenhalter wird von hinten durch 2 Sprossen mit dem vorderen Teil verschraubt und trägt gleichzeitig den Schaltkasten.
Mit dem Schweißgerät, der Drehbank und der Walze ist dann in Kleinarbeit eine Passende Seiltrommel angefertigt worden. Die Schlittengeschwindigkeit blieb in etwa gleich.
Jetzt ist sind Lasten bis 100Kg locker zu transportieren ohne das der Schlitten langsamer wird oder der Motor muckt.
Die Leiter wurde an einer Giebelwand unterhalb eines Fensters befestigt. Die Bedienung erfolgte Anfangs mit dem Bedientableau und später mit Funkfernbedienung.
Der Leiteraufzug 2.0 hat uns viele Treppengänge erspart und war besonders bei dem Schuttabtransport und der Demontage der alten Nachspeicheröfen aus dem Obergeschoss eine Erleichterung. Auch bei dem anschießenden Um/Einzug ins neue Eigenheim sind eine Menge Kartons bequem hochgefahren worden.