Paketschrank - Bastelrobi 2020/12

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Versuch macht Klug!
Stand: 2020/12

Paketschrank

<-Technik->
Jeder kennt das:
Man hat was tolles (und evtl. wichtiges) online bestellt und wenn der Paketbote kommt ist man gerade nicht zu Hause. Oder wenn es beim Nachbarn abgegeben wurde ist der natürlich nicht zu Hause wenn man das Paket abholen möchte. Oder das Paket geht zurück zur Filiale wo es natürlich erst am Folgetag abgeholt werden kann.
 
Sicherlich kann die Option „Wunschablageort“ gewählt werden aber je nach Paketdienstleister ist das jedes Mal erneut anzugeben. Unter Umstanden gibt es dann neue Fahrer und die geben sich erst ga nicht die Mühe diesen Ablageort zu suchen oder gar beim Nachbar zu hinterlegen. Gerade die Zusteller von GSL und Hermes sind sehr kreativ beim Pakete verstecken. Von „Nicht mehr auffindbar“, da so gut versteckt, bis „Oberste Stufe vor die Haustür gelegt“ (Öffentlich vom Gehweg einseh- und erreichbar) haben wir auch schon alles erlebt. Wenn man dann wenigsten eine Benachrichtigungskarte im Briefkasten hat kann man sich glücklich schätzen.
Wenn das dann mit bestellter hochpreisiger Ware passiert hat man immer ein ungutes Gefühl oder die Pakete sind dann sogar weg.

Um da ein für alle Mal eine Lösung zu haben sollte ein Paketschrank in den Vorgarten.
 
Jetzt gibt es das schon fix und fertig für sehr viel Geld von Anbietern wie Burgwächter mit irgendwelchen Codeschlössern, Öffnungsfunktionen per BarcodeScaner des Zustellers und App.
Jetzt hat die Codeschlossfunktion ja in erster Linie den Sinn das ein zweiter Zusteller berechtigt noch ein weiteres Paket in den Schrank legen kann in dem ja evtl. schon eins liegt. Stelle ich also mehrere Fächer zu Verfügung die nacheinander von verschiedenen Zustellern einmalig gefüllt werden, brauche ich diesen gesicherten wiederholten Zugriff auf ein schon abgelegtes Paket nicht. Es reicht dass das einmal gefüllte Fach sich permanent verriegelt und nur von mir wieder öffnen lässt.

Nur wenige Hersteller wie z.B. Burgwächter arbeiten mit fast allen großen Zustellern DHL, DPD, GLS und Hermes  zusammen. Und das ist ja schon fast eine Bedingung. Was nützt mir ein Paketkasten wo z.B. nur DHL zugriff hat und ich aber über einen anderen Dienstleister beliefert werde?

Die App zum Paketkasten halte ich für überflüssig. Jeder x-beliebige Onlinehändler schickt mir ehe zig Mails das das Paket unterwegs ist, im Zustellfahrzeug geladen, und noch mal wenn es erfolgreich zugestellt wurde. Da brauche ich nicht nochmal eine Meldung mehr.
Neben dem hohen Anschaffungspreis für eine Schrankgröße die auch mal größere Pakete schluckt, stört dieser ganze Bedien- und App-Firlefanz. Solch ein Ding muss ganz simpel funktionieren: Klappe auf, Paket rein, Klappe zu - fertig! Das versteht dann auch jeder Fahrer - egal aus welchen Land er kommt...

Ich habe mir für 50€ einen alten Hängeregister Archivschrank gekauft und diesen zum Paketschrank umgebaut.
 

Hinten im Schrank sind je Fachebene eine IR-Reflexionslichtschranke WL18 von Sick und eine EffEff (Assa Abloy) Kompaktverriegelung installiert. An jeder Schublade ist ein spezieller Verriegelungszapfen der in die Kompaktverriegelung fährt.
Die Verriegelung ist stromlos geschlossen sodass auch bei Stromunterbrechung und Wiederkehr das Paket sicher verschlossen bleibt.
Natürlich ist dieser Schrank kein Safe, aber Pakete in Ihm sind allemal sicherer und wettergeschützt untergebracht als irgendwo herum zu liegen.
Der Schrank steht im Vorgarten und ist auf schweren Betonplatten aufgedübelt. Ein Gebüsch das dort schon stand ist zu 1/4 ausgeschintten worden sodas der Kasten nicht so hässlich exponiert da steht. Für den Bediener wird die gleicher Aufstellfläche genutzt wie auch schon für den Honig-Automat. Daher ist auch der Gelbton der gleiche. Die Post hat eigendlich ein helleres Gelb.

Der Schrank hat die Abmessung BxHxT: 78x137x38cm
Die erste und zweite Schublade sind gleich groß und fassen maximal: BxHxT 68x28x48cm
Hinten in der Rückwand ist ein Loch zu erkennen wo die Reflexlichtschranke durchschaut. Vorne in der Lade ist ein Reflektor angebracht. Die Lade kann nun beliebig oft geöffnet und geschlossen werden. Erst wenn der Strahl der Lichtschranke einmalig unterbrochen wurde, wird beim Schließen der Lade das Fach verriegelt. Zeitgleich wechselt die LED-Anzeige von Grün auf Rot.
Die dritte Schublade ist mit der ursprüglich vierten verbunden und der Boden der dritten entfernt.
So ist Platz für große Pakete: max. BxHxT 68x57x48cm

Auch hier findet die gleiche Überwachung per Lichtschranke statt.
Erst wenn der Strahl der Lichtschranke einmalig unterbrochen wurde, wird beim Schließen der Lade das Fach verriegelt. Zeitgleich wechselt die LED-Anzeige von Grün auf Rot.
Die Bedienungsanleitung im Format A4 ist intuitiv gehalten und sollte eigentlich keine Fragen offen lassen.


Die Steuerung ist im Inneren geschütz untergebracht und wird durch eine Siemens Logo! realisiert. So lassen sich einfach verschiedene Funktionen, Timer und Blinktakte der LED realisieren.
Wenn der Paketschrank geöffnet wurde oder aktiv verriegelt hat wird mit das in der Wohnung durch verschiedene Blink-Code angezeigt. Über eine Taste kann ich alle verriegelten Fächer frei geben und die Pakete entnehmen.
Bei der Gelegenheit hab ich auch gleich den Briefkasten mit verkabelt. Wenn jetzt Post oder Zeitung kommt geht auch eine LED am Tableau an. Diese muss dann nach der Postentnahme über den Taster gelöscht werden.
Permanentes „in den Postkasten schauen“ ob Briefe da sind, entfällt nun.
Der Paketschrank funktioniert super, nach wenigen Monaten haben sich alle Zusteller daran gewöhnt und ihn lieben gelernt.
 
Dem Zusteller ist ja nichts lieber als ein sicherer Ablageort in Straßennähe ohne auch nur klingeln zu müssen. Ich hab nur Komplimente gehört. DHL hat sich anfangs etwas blöd angestellt, nachdem der Paketkasten aber online als „Wunschablageort“ eingerichtet war funktioniert es super.
 
 
Sogar UPS hat sich mit dem Ding angefreundet obwohl UPS sowas wie ein Wunschablageort nicht kennt und Pakete i.d.R. immer wieder mit nimmt.
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